…tja ich kann Dir was
sagen, das hat ja vielleicht gestürmt. Nicht jetzt unbedingt am Rosenmontag,
aber so überhaupt und im Allgemeinen. Laut Wetterbericht sollte es winden, sehr
sogar, so stark, dass die Umzugswagen der Rosenmontagszüge weg stürmen sollten.
Und was ist passiert, nichts ist wegeflogen, in Köln nicht und auch nirgends wo
anders. Zum Glück.
Aber ging ja auch nicht,
über Köln lachte die Sonne und über Düsseldorf lachte Köln und ihrem
Umzugsausfall gab es Diskussionen. Nicht nur die Düsseldorfer haben ihren Umzug
abgesagt, auch bei uns im Pott war nix los. Da haben Städte ihren Korso
storniert, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt, also
jetzt nicht die Städte, sondern die Rosenmontagszüge.
Aber ob Du es glaubst
oder nicht, selbst die sturen Westfalen aus dem Münsterland feiern
Karneval, sogar mit Festzügen. Aber in diesem Jahr auch nicht. Münster hat auch
abgeblasenmeldet.
Ist ja schön wie sich
die Verantwortlichen alle einig waren, aber hat sich irgendeiner mal Gedanken
gemacht was jetzt mit den ganzen Rollmöpsen passieren soll? Schließlich habe
ich mich auf die Tage danach eingerichtet. Selbst an den Gatten, der die
Bratrollmöpse bevorzugt, habe ich gedacht. Muss ich ja jetzt nicht extra
erwähnen, dass ich eigens für ihn einen Vorrat an Bratrollmöpsen angelegt habe,
oder!? Ich bin ja eher der saure Rollmopsesser, nur bei den Beilagen sind wir
uns einig.
Pellkartoffeln oder
Bratkartoffeln, nix anderes. Gibt es Bratkartoffeln, dann lege ich gerne noch
ein saures Gürkchen dazu, bei den Pellkartoffeln muss Mayonnaise, Butter oder
sonst irgendetwas Gehaltvolles das Ganze rund machen.
Klar Du kannst jetzt
sagen der Rollmops ist doch schon rund und als Hering bringt er auch genügend
Fett mit, doch das Runde was ich meine passiert im Mund, an den
Geschmacksknospen. Der saure Fisch benötigt etwas Geschmeidiges, wie schon
erwähnt, ruhig etwas Fettes. Also Bratkartoffel oder Pellemänner (so heißen die
Pellkartoffeln im Ruhrgebiet) mit z.B. Remoulade
Ich hatte noch einen
Rest Remoulade, aber der hätte Herrn GB nicht satt gemacht und ich hätte vor
lauter Anstand, weil ich ihm nichts wegessen möchte, eh in die Röhre geguckt.
Also habe ich den Rest
Remoulade verlängert. Nachdem Verzehr habe ich dann mal noch so ein kleines
bisschen in der Internetwelt geschaut, wie man die Remoulade noch hätte
verändern können. Und was musste ich feststellen, ich habe auf kurzem Weg eine
Sauce Tartar fabriziert. Also ist eine Sauce Tartar nichts Anderes wie eine
aufgepimte Remoulade. Irgendwie genauso ein Blender die der nicht dagewesene
Sturm am Rosenmontag.
Rezept von heute:
Rollmops an
Pellkartoffeln mit aufgepimter Remoulade:
Die Grundlage für meine
Remoulade ist eine Mayonnaise
Mayonnaise:
2 Eigelb
1 Teelöffel Senf
Salz und Pfeffer
1 Teelöffel Zitronensaft
1 Teelöffel Apfelessig
150 ml Rapsöl
Alle Zutaten, das Öl
ganz zum Schluss, in einen hohen Schlagbecher gebe. Mit dem Stabmixer langsam
aufschlagen. Wie man das richtigmacht, dazu gibt es übrigens einige Videos im
Internet.
Remoulade:
Die fertige Mayonnaise
Je ½ Esslöffel
Petersilie, Estragon und Kerbel.
1 Esslöffel Kapern
2-3 Sardellenfilets
5 kleine Cornichons, in
kleine Würfel geschnitten
Alles zusammen nochmals mit
dem Stabmixer aufschlagen.
Und nun kommen wir zur
aufgepimten Version:
Grundlage, logisch, die
Remoulade:
2 Esslöffel Créme
Frâiche
5 gekochte Eier
5 weitere kleine
Cornichons
3 kleine Schalotten
Pfeffer und Salz
1-2 Esslöffel
Gurkenwasser
Die Eier, die Schalotten
und die Gurken feinhacken und in die Remoulade geben. Gurkenwasser und Créme
Frâiche zufügen und untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Wir haben die Sauce mit
Rollmops, Bratrollmops und Pellkartoffeln gegessen. Doch ich kann mir auch
einen Tafelspitz, Roastbeef oder dünn aufgeschnittenen Kalbsbraten dazu
vorstellen. Selbst panierter und gebratener Rotbarsch oder Kabeljau wären
geniale TischTellernachbarn.